Tagebuch von Clara Katharina Pollaczek, 4. Juli 1929 – 11. Juli 1926


Magda zu Tisch. Abend A. bei mir. Anruf der Presse; sie wollen meinen
Roman schon in den nächsten Tagen bringen. Erschöpfende Honorarverhand¬
lungen.

5.7. Mittag bei A. mit Prof. Schinnerer. Sehr gemütliches Zusammensein.
Temp. 37. Gegen 6 Uhr Mädi bei mir, später auch Fredi, Herry zum Nachtmahl.

6.7. Vorm. wieder in der Sonne gelegen, schon sehr abgebrannt. Gegen Abend
A. Zum Abendessen Anna. Viel über Herry gesprochen. Erster fieberfreier
Tag, aber sehr müde.

7.7. Vorm. A. bei mir. Lieb und zärtlich. Sonst allein und viel gearbeitet.
Unsicheres kühles Wetter. Heini seit gestern in Wien und morgen kommt
Arnoldo.

8.7. Vorm. mit Magdi in der Stadt und bei Krupnik ihr ein Kleid kaufen.
Fühle mich matt.

Nachm. Prof. Schinnerer zum Thee. Gespräche über A. Ernster feiner Mensch,
der mit ungeheurer Bewunderung zu A. steht.

9.7. Vollkommen schlaflose Nacht. Vorm. Friedhof weil Mutters Geburts¬
tag. War besonders ergriffen. Nachm. zu schlafen versucht. Unmöglich.
Abends auf Zureden von A. bei ihm zum Nachtmahl, Schwarzkopf. Frieda u.
Bruder, Heini, Arnoldo, später Beer-Hofmann. Schlecht zusammengestellt,
einer passt nicht zum andern. A. sehr lieb zu mir, Arnoldo besonders be¬
flissen, Heini artig, kühl, Beer-Hofmann begleitet mich nachhause. Gespräch
über Arnoldo, Schinnerer, A.

10.7. Hals wieder schlechter. Nachm. Eltern Turnowsky zum Tee. Es ist mir
verdächtig, dass sie die Verlobung mit Herry aufrecht erhalten. Mädi soll
gesagt haben, dass er sie alle 14 Tage einmal küsst.

11.7. Starke Halsschmerzen. Cary, Magdi zu Tisch. Cary bestellt Dr. Fischer,