27ten I. Die Damenjause ganz gut ausgefallen. Emmy Erl. Else Gotthilf Brin.
Guttmann Marg. Königswarter und Schwägerin Hedwig. Meine Wangen glühten
u. ich sprach sehr viel. ebenso am Abend bei Wellesz. Alle fanden ich
sehe sehr gut aus. Hofr. Drucker und Frau Direktor Engel u. Gattin ein
franz. Ehepaar. Alle sehr intelektuell. Und mir ist eigentlich übel vor
aller Intellektualität. Erst um 1 zu Hause. Heute müde wie immer.

V. M. bei herrlichem Wetter kleiner einsamer Spaziergang. Sonst liege
ich meist am Divan und döse--

Keine Lust zum arbeiten u. fühle wie die Zeit vergeht – kostbare Zeit.
Der Bruder der Frieda Hofrat P. hat sich zum Besuch angesagt. Kurze te¬
lefonische Gespräche mit A.. Ich gehe am Abend mit ihm ins Kino. (Alraune
) nachher jeder für sich nach Hause. Um so besser.

28ten I. Unglaubliches schönes Wetter. A. täglich bei den Proben im
Burgtheater. Ich V. M. in der Stadt. Gestriger Film trotz Bassermann u.
Brigitte Helm mehr langweilig. Heimjahrt – jeder in seine Ecke gedrückt
Für seine Diät für seine Gesundheit geschieht nichts, das einzige was
man vo[l]lbracht hat, war mich zu verschrecken, mich mundtod zu machen.
Gestern ist A. wieder in den 4ten Stock hinauf zum Burgtheater- Schneider
hinauf gestiegen ( wo er sich Samt – Schlafröcke machen lässt)

Manchesmal glaube ich man hat einen Zweck damit verfolgt mir diese Angst
einzujagen.

Heute Abend sollen wir ins Theater an der Josefstadt zur »Voruntersuchung«
Fredy war bei mir zu Tisch. Dann bin ich in einem Zustand des Hindämmerns
am Divan gelegen. Nein, nein, ich werde nichtmehr zärtlich sein wenn
es nicht von ihm ausgeht, so erniedrigen werde ich mich nicht.

In der selben Nacht, als A. mich ins Theater abholte war ich schon fix
und fertig angezogen. Schwarzes Kleid schwarzes Pelzbarett, Pelzmantel,
Türkis-Schmuck. Gleich beim Hereinkommen sagte er; Nein wie elegant:
(ich bin schon hundertmal so angezogen gewesen) Er setzte sich einen
Augenblick, und ich mich ihm gegenüber. Wir sprachen Gleichgiltiges, dann