Clara Katharina Pollaczek an Arthur Schnitzler, 14. November 1930


sind. Du müsstest auch erwähnen, dass es eine grosse Rolle für die Helene
Thimig wäre, Rehmann könnte den Barbaraux spielen, tu es aber nur, wenn
es Dir nicht unangenehm ist und Du es mit Wärme tun willst, sonst lie¬
ber gar nicht. Und ich wende mich selbst an Hoch oder auf Umwegen an
die Helene Th.

Meinen gestrigen Expressbrief hast Du wohl heute Früh bekom¬
men. Ich hoffe, der Titel »Flucht in die Nacht« gefällt Dir so gut wie
mir, auch Frieda findet ihn sehr schön.

Bitte frage einmal Heini ganz nebstbei,ob er meinen Brief
bekommen hat. Ich habe ihn selbst in den Kasten geworfen, aber hie
und da versagt die Post ja doch und ich möchte nicht als ungezogen
oder gleichgültig angesehen werden.

Deinen Finger musst Du hier mit Diathermie behandeln lassen,
dann wird er in einer Woche gut sein und nur einmal im Tag Fleisch
essen! Ich hoffe, Du hast dort auch so gutes, trockenes Wetter und hof¬
fe auch bald mehr von Dir zu hören (stilistisch nicht sehr schön, aber
ich habe bei Briefen keine Ambitionen!!!). Lebwohl,ich umarme Dich
(mit Vorsicht).

Deine

C.K.