Tagebuch von Clara Katharina Pollaczek, 13.–15. Januar 1930


erholend. Lieb, warm, herzlich.

15.1. 9 Uhr. In Erwartung A.'s ich sehe Schlimmes voraus. Es ist mir
wichtig, dass er gut ankommt. Ich würde zugrunde gehen, könnt ich ihn
nicht mehr sehen. Aber alle Freude ist fort. Es war nicht gut seit
er von Marienbad zurückkam und es kann nie mehr wirklich gut und schön
werden.

½11 Anruf A.: »Guten Morgen. Wie hast Du geschlafen? Wie gehts Dir? Was
mächst DU?« (Und eh ich antworten kann). »Ich komme am liebsten in
zirka einer halben Stunde zu dir hinüber.« – Ich: »Bitte, wie du willst,
ich bin da.« – Also in einer halben Stunde.

½12. Hat er wirklich glauben können, ich werde mich beglückt in seine
Arme werfen? Oh nein.