Clara Katharina Pollaczek an Arthur Schnitzler, 3. Mai 1929


anders stehen, weil es über meine Wesensmöglich¬
keit hinausgeht. Ich gebe meine Unzulänglichkeit
zu. Ich kann nicht lächeln, wenn mir zum Weinen
ist, ich kann nicht Dinge leicht nehmen, die mir
das Herz abdrücken. Was kann ich Dir da noch
geben oder sein? Worte und Einwendungen vermö¬
gen nichts mehr. Ich sehe ein, dass ich unter
diesen Umständen nur eine Belastung, eine Wirr¬
nis mehr für Dich bedeute und darum muss ich
wohl gehen. Um Deinet-nicht um meinetwillen.
Ich danke Dir für alles, was gut und schön war,
irgendwie werde ich mich wohl durchschlagen.
Mach Dir keine Sorge um mich.

C.K.