Clara Katharina Pollaczek an Arthur Schnitzler, 3. Mai 1929


schon heftigen inneren Widerwillen entgegengebracht,
obwohl es diesmal eine geschäftliche Reise sein
sollte. Denn es ist mir ganz klar – und klarer denn
je – dass Du ohne die »Else«-Angelegenheit einen
anderen Vorwand für ein Zusammensein gefunden hät¬
test.

Du hast genau gewusst, wie ich täglich,
stündlich unter Deinem Dortsein leide und hast
trotzdem eine neuerliche Verabredung, diesmal zu
Dritt, »Arnoldo, O. und Du« getroffen.

Es war vor Deiner letzten Reise nach Ber¬
lin, als wir in einer traurig-zärtlichen Stunde
hier bei mir zusammensassen und ich zu Dir sagte:
Wir sollten aus dieser schrecklichen Kälte hier fort,
an irgend einen schönen Ort. Ich will Dich wieder jünger
und fröhlicher machen. Du sagtest darauf: Jetzt ist
es noch zu früh, aber Ende April oder Anfang Mai -
und dann frugst Du, wohin ich eigentlich möchte. Es
war das erste Mal, dass Du mich das frugst und ich
war sehr froh und sagte, um die Zeit wäre es am schön¬