Clara Katharina Pollaczek an Arthur Schnitzler, 30. April 1928

Wien, 30.4.1928.

An A.S. Mittelmeer.

Liebster,

erst heute Mittag erhalte ich auf einmal Deine beiden langen
Briefe aus Constantinopel und zwei Karten. Ich hatte seit Athen nichts
von Dir gehört. Ich bin sehr erstaunt, dass Du nach Venedig fährst und
sende diese Grüsse nach dorthin, obwohl Du vielleicht schon fort bist,
wenn sie eintreffen. Dir brieflich noch etwas zu erzählen hat keinen
Sinn mehr und ich wünsche Dir nur noch eine sehr gute Heimfahrt. Hof¬
fentlich bist Du sehr erholt und mit der ganzen Reise sehr zufrieden.
Du fährst wohl, während ich diese Zeilen schreibe, in Triest ein und ich
wünsche Dir Sonnenschein für Deine Ankunft.

Auf gutes Wiedersehen und herzliche Umarmung.

Deine C.K.