oder Justinian) – eine unterirdische Halle von 300 Säulen ge¬
stützt, zwischen denen man durchrudert (erinnert an Bergwerksein¬
drücke, insbesondere durch das Endloswerden des Raumes[)]. – Dann
eine Autofahrt über Pera, an den Bosporus, gegenüber der kleinasia¬
tischen Küste, Vorbei an dem verlassenen Palast und Park des Sul¬
tans und vielen andern merkwürdigen Gebäuden. Die Ausblicke immer
wieder neu und überraschend.
Mittag auf dem Schiff. Durch einen Händler (der seine Waren auf
Deck feilbietet) lern ich einen türkischen Ingenieur, in Paris
und deutschen Städten ausgebildet, kennen, der sich anbietet uns
für eine Meerfahrt zu den Prinzeninseln den Cicerone zu machen.
Wir nehmen einen (alten) schäbigen Dampfer an der Galatabrücke
(Feiertag, Ueberfüllung), leider ist es trüb und beinahe kalt;
die Fahrt trotzdem wunderbar; die Inseln selbst, einige tannenbe¬
waldet; – die grössere mit zahlreichen Hotels, noch sehr Vor-¬
Saison; – gäbe nicht das Meer seine Unendlichkeit und seinen Zauber
dazu, so wüsst ich nicht, was an diesen Inseln zum Aufenthalt
reizen sollte. Die grösste hat 6 Stunden im Umfang. Sehr mit
Recht herrscht noch der Winterfahrplan; – das Schiff fährt weiter
an der kleinasiatischen Küste; – wir setzten alle zum ersten Mal
den Fuss auf den neuen Welttheil; fuhren längs der Küste in der
Bahn (es war leider schon ganz dunkel) nach der Endstation, -
die wieder einen Theil von Konstantinaepl vorstellt, und dann wie¬
der mit einer Riesendampffähre an die Galatabrücke, köstliche Be¬
leuchtungen von Himmel und Erde aus; auffallend die unendlich
vielen farbigen Lampen an allen Küsten. Alles hügelauf und hügel¬
ab und überall die riesigen Moscheen und die hunderten kleinen und
grossen Kuppeln und die hundert schlanken in die Luft stechenden
Minarette (so heissen doch wohl die Thürme der Moscheen). – Von