Arthur Schnitzler an Clara Katharina Pollaczek, 13. April 1928


nicht sehr unternehmungslustig - es reicht nicht einmal auf ein Kino-
ich denke eine halbe Stunde Spaziergang und ein Nachtmahl (in einem
Restaurant, nicht im Excelsior), - und ein frühes Schlafenlegen, das wird
das Ende dieses ersten Reisetages sein.
Du hattest gestern immer Thränen in der Stimme, als wir uns (nein, ein¬
an der) beim Telefon Adieu sagten. Ich hoffe und wünschte aus tiefsten
Herzen, dass die Thränen aus Deiner Stimme und alles Weh aus deiner Seele
schwände.- Im übrigen könnt ich ja doch nur wiederholen, was ich so oft
gesagt habe -lass Dir die Innigkeit meines Wunsches als Beweis gelten,
dass Du mir so viel bist als nur ein liebes und geliebtes Wesen mir
sein kann. Denke meiner viel und einsichtsvoll - es ist nicht so
schlimm mit mir. Ich umarme Dich zärtlich.
Dein A.