Arthur Schnitzler an Clara Katharina Pollaczek, 2. Dezember 1927


längeres folgen wird. Er findet übrigens, dass ich heute zehn Jahre jünger ausse¬
he, als vor 4 und 5 Jahren, da ich mit ihm bei Hayek (dem mit Y) zusammen
war. Das Berliner Tagblatt ruft mich an wegen Beiträgen. Ein Herr be¬
sucht mich morgen in dieser Sache; -trifft sich wegen des Romans ganz gut.
Heute zum Nachtmahl bin ich mit Heini, Kortner zusammen, mit der Bergner
wohl erst Montag, da Czinner erst Sonntag oder Montag zurückkommt. Morgen
Mittag S. Fischer, Sonntag Pieterkowskys.-

Jessner flüchtiger wortloser Händedruck bei zufälliger Begegnung im Hotel
(in dem ein unendlicher Trubel waltet).

Aus Wien noch keine Nachricht ausser Deinen beiden sehr lieben Briefen.-
Das Verhalten von F. S., sehr nett – gilt vielleicht ein wenig auch mir.
Hoffentlich drückt sich der Erfolg der Gedichte bald auch kritisch aus,
Dora wird mir wohl morgen ihren Eindruck sagen.-

Sonntag Früh also ruf ich Dich an.–Hast Du gemerkt, dass unser gestriges
Gespräch vierfach war? Sie lassen einen jezt reden, so lange man will,
ohne mittendrin zu unterbrechen.

Nun, Liebste, sage ich Dir Adieu und küsse Dich tausendmal.

Dein

A.