Clara Katharina Pollaczek an Arthur Schnitzler, 22. Oktober 1927


ist es noch wahr, das du mich liebst, dann ist es unmöglich dass du die¬
se Zeilen als eine Forderung ansiehst als eine Einschränkung deiner Frei¬
heit, sondern als etwas Selbstverständliches was ich hier vorgeschlagen
habe. Empfindest du es so – dann sag mir einfach – »komm« und ich werde
morgen abend bei dir sein und wir wollen kein Wort mehr über das Alles
sprechen sondern uns freuen-

Denkst und fühlst du anders, dann ist ja doch alles alles umsonst und
besser man schweigt und sieht sich nie wieder.

Ich bin und bleib bis vier zu Haus. Tu was dein Herz dir sagt.

Deine Clara Katharina