Clara Katharina Pollaczek an Arthur Schnitzler, 27. April 1927


Zsolna[y] nicht das Recht auf seine drei nächsten Stücke geben will.
Géraldy soll ihr übrigens geschrieben haben, dass er die Ausgabe von
»Toi et moi« nur in meiner Uebersetzung gestaltet. Ich bin neugierig,
was schliesslich herauskommen wird. Wahrscheinlich nichts. Sie sagte
mir auch, dass sie eine Karte von Dir hat und ich erzählte ihr, dass
Dir Arnoldo so gut gefällt und dass Ihr verschiedene Wohnungen in
Sicht habt.

Ich schliesse, mein Liebes, denn es wird doch kein rechter
Brief. Ich sehe erst jetzt wirklich schlecht aus, ein ganz schmale[s],
blasses Gesicht. Ich schreibe Dir morgen noch ein paar Zeilen. Wie
gut wäre es, wenn Du jetzt bei der Tür herein kämst und ein bischen bei
mir sitzen würdest. Ich wäre sehr froh. Aber ich will das gar nicht so
sagen, sonst glaubst Du, ich missgönne Dir den Aufenthalt in Venedig,
und das tue ich wirklich nicht.

Lebwohl, ich umarme Dich.

Deine C.K.