Clara Katharina Pollaczek an Arthur Schnitzler, 29. Dezember 1926


Arthur Kl. war vor wenigen Tagen in Berlin und erzählte mir, dass er
trotz der furchtbaren Stimmung, in der er sich befand, einige Fortsetzun¬
gen vom »Spiel im Morgengrauen« las und dass es ein Meisterwerk ist
und er sehr ungeduldig es im Ganzen zu lesen. Warum schiebt S. F. die
Buchausgabe so hinaus? Vergiss bitte nicht mit Wiegler in meiner Ange¬
legenheit zu sprechen. Vielleicht auch mit Viki Baum, wenn Du sie per¬
sönlich kennst und es sich leicht machen lässt. Aber Du wirst besser
wissen, ob es einen Sinn hat. So, mein Liebes, jetzt heisst es aufste¬
hen. Ich erfriere bei dem Gedanken und umarme Dich rasch, um mich zu
erwärmen.

Anbei ein Kalenderblatt für Deine Brieftasche. Es ist das
nicht als Geschenk aufzufassen, aber es ist praktischer als ein Ta¬
schenkalender und ich wünsche jeden Tag darauf alles Gute für Dich.

Herzlichst Deine

C.K.