Arthur Schnitzler an Clara Katharina Pollaczek, 1. August 1926


nicht in diesem Hotel. Aber es wimmelt von Hotels, Pensionen »für besse¬
re Leut, die was arm (oder wenigstens sparsam) sein«. Ein Maler sprach
mich an... er möchte gern über »Literatur« mit mir reden und eine
Skizze von mir machen. Ich lehnte ab (höflicher als neulich im Kino
gegenüber jenem Autografenmädel) –

Mit Heini will ich ein paar grössere Ausflüge machen; – Kandersteg werd
ich vielleicht als Autopartie absolvieren (etwa 1 ¼ Stunden);
ob wir (wenn überhaupt) Zermatt an den Schluss des Aufenthaltes setzen,
lässt sich heut noch nicht entscheiden; – es wäre immerhin denkbar, dass
wir (Du und ich) in Bern miteinander zusammentreffen.

Gestern mein Liebes, hatte ich keine Nachricht von Dir – hoffentlich
bringt mir der heutige Tag ein Zeichen Deines Wohlbefindens und Deiner
Zärtlichkeit. Und nun mein Liebes, wandere ich mit innigstem Deingeden¬
ken ins Freie und küsse Dich tausendmal.

Dein

A.