Arthur Schnitzler an Clara Katharina Pollaczek, 30. Juli 1926


ich möchte es dabei belassen, dass ich gegen 25. August auch wenn
ich nicht mit ihnen zusammentreffen sollte, für eine kurze Zeit mich
von Dir trenne, um dann, in den ersten Septembertagen, wenn Du
Aussee verlässt, wieder »zu Dir zu stossen.« Ob wir, Du und ich, vom
15. an im Gebirge oder am Wasser (Genfersee) zusammen sein werden;
das wollen wir von Wetter, Laune abhängig machen. Ich denke, es kann und
wird überall schön sein. Vor Depressionen will ich mich hüten, und
im übrigen bitt ich Dich zu glauben, dass ich Dich auch lieb hab, wenn
Dus nicht merkst (oder nicht merken willst und obwohl ich niemals
mit so »netten« Worten, wie Du allzu bescheiden sagst, auszusprechen ver¬
mag als Du).

Und nun sehr Liebes, drück ich Dich zärtlich an mein Herz und küsse
Dich tausendmal.

Dein A.