Arthur Schnitzler an Clara Katharina Pollaczek, 29. April 1926


Stunden vergingen mit der Ordnung der Reiseangelegenheiten (die
Bureaux am Strand, eine 7 Kilometerstrecke weit von der Stadt). Die¬
Zeilen schreibe ich in dem kleinen Salon des Hotels – draussen
der Garten mit Palmen und Engländern, – und das Meer rauscht herein.
Von Hitze keine Spur. Auf Teneriffa müssen wir (ebenso wie auf
Madeira) verzichten – es gehen ganz kleine Dampfer, nur Nachts,-
in der nächsten Nacht müssten wir zurück. Es wäre etwas strapaziös.
So bleiben wir denn bis Montag hier, dann gehts auf dem Antonio Delfi¬
no über Lissab[o]n, Vigo, Boulogne sur Mer nach Hamburg (nicht Bremen);
dann Berlin. Diese Zeilen treffen kaum früher bei Dir in Wien ein
als ich – in Hamburg; und ich bitte Dich Deine Antwort gleich an
meine Wiener Adresse abzusenden, wohin ich telegraphiere, wohin mir
alles nachzusenden ist; – es sei denn Du erhältst früher noch eine
Depesche von mir.-

Lebwohl mein Liebstes – ich umarme Dich zärtlich.

Dein

A.