Berlin, 15.2.1926.

Mein Liebes, die Verhandlungen wegen Lbl. scheinen sich wieder zu
erschlagen. Der Nordiskfilm macht einen neuen, fast unglaublichen
Erpressungsversuch. So begab ich mich eben (statt wie meine Ab¬
sich[t] war Bilder anzusehn) zum Justizrat Rosenberger, um die Sache viel¬
leicht von hier aus in Ordnung zu bringen. – Auch mit Barnowsky
will nichts vorwärts gehen – er ist ganz konfus und versteht absolut
nichts (aber persönlich immer sogar zärtlich.) – Mit Paul Goldmann
einige telefonische Gespräche, ohne dass ein Rendezvous zustande kam.–
Die Wallenstein-Vorstellung nicht übel. Heini überraschend gut. Hab
ich dir geschrieben, dass ich Jessner beim Minister gesprochen habe?
Er äusserte sich über Heini in hohen Tönen; – über unsere Angelegen¬
heit kein Wort. (Natürlich auch keine Entschuldigung) Ueberhaupt…
Uebermorgen Dienstag Abend Wien, Mittwoch Nachmittag glaube ich
Ankunft und zwischen 4 und 5, wenn nicht früher, ruf ich an.
Ich freue mich bald wieder daheim und bald bei, mit Dir zu sein.
In recht mässiger Stimmung, wie Du merkst, aber mit den zärtlichsten
Gefühlen und mit tausend innigen Küssen.

Dein

A.