Aus der »Beatrice« -Aufführung wird wahrscheinlich nichts werden,
da A. bei diesen Besetzungsmöglichkeiten keine Lust hat, und aus¬
serdem diesem Stück fast feindlich gegenübersteht. Es ist merk¬
würdig, wie streng er gegen seine Arbeit ist. Da kann man lernen.
Paul Géraldy ist in Wien und brachte A. die Nachricht, dass ein
Stück von ihm im Theatre français aufgeführt werden soll. Wahr¬
scheinlich die »Grosse Szene«. Ich glaube, das freut A., denn es
ist kaum je einem Oesterreicher passiert im Théatre français auf¬
geführt zu werden. Ich möchte Geld verdienen, um ohne Gewissensbisse
zur Première nach Paris fahren zu können.
Paul Géraldy hat mir übrigens die Autorisation gegeben die Ge-¬
dichte, die ich von ihm übersetzt habe, zu veröffentlichen. A. hat
das mit ihm ausgemacht. Vielleicht übersetze ich alle. Jetzt will ich
aber nur an den Einakter denken (Redoute) an dem ich arbeite.
Gestern war ich in Mödling bei Anna. Der Abend war sehr nett, Bezirk¬
hauptmann Pilz und Frau, Eugen Herz und Frau und Herr v. Pechan. So
wie Pechan könnte der Falkenir in der »Komödie der Verführung«
aussehen.
Auf der Heimfahrt im Auto mit Familie Herz dachte ich viel an A. Uebrigens
die erste längere Autofahrt seit dem Krieg. Man ist doch sehr schä¬
big geworden.
So angenehm es in M. war, so fand ich es doch sehr schön, als ich
wieder in meinem Zimmer war. Die Rosen, die A. mir am Vormittag ge¬
bracht hat, standen bei meinem Bett und ich fühlte, wie fern ich
eigentlich allen Menschen innerlich bin, selbst wenn sie mir ganz
sympathisch sind.
Wirklich nah stehen mir meine Kinder – A.– dann noch meine Geschwis¬
ter und Putönchen, wenn auch in ganz anderer Art.
12.8.1924. Zwei Monate vergangen, ohne dass ich eine Zelle in die¬