Clara Katharina Pollaczek an Arthur Schnitzler, 14. September 1923

Nach unserer gemeinsamen
I. Reise in die Schweiz

Freitag, 14. September 1923. Wien.

(nach Bregenz a. Bodensee)

Guten Morgen, Liebster! Ich begrüsse Dich mit vielen guten Gedanken
und aller Herzlichkeit.

Ich habe mich hier sehr schwer zurecht gefunden, viel Aerger und Un¬
annehmlichkeiten – und die Sonne, die hier scheint, ist auch nicht
dieselbe Sonne.–Ich fahre Samstag erst mit dem Mittagszug nach
Scheibs zu Carly und bin Montag Mittag zurück. Solltest Du morgen
Früh eintreffen, dann rufst Du mich wohl vor meiner Abreise noch an,
denn sehen werden wir uns wohl erst Montag Abend. Ich erwarte diesen
Abend mit einiger Ungeduld. Hoffentlich bringst Du nicht zu viele
Sorgen mit. Ich wünschte, ich könnte sie alle verscheuchen! Dank
für Delne lieben Zeilen vom 7. und 11. und auf Wiedersehen.

Deine

Clara Katharina.

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in die Sternwartestr. adressiert