Arthur Schnitzler an Clara Katharina Pollaczek, 10. Dezember 1923

Wien, 10.12.1923.

(in Wien mit Blumen)

Also mit dem Telefon hast Du leider Recht gehabt, liebste Clara Katha¬
rina, – wie magst Du es nur ohne das tägliche Morgengespräch mit dem
Fleischhauer ausgehalten habe[n]? Ferner, wenn Du erlaubst, schau ich mor¬
gen Dienstag vor meiner Helmfahrt aus der Stadt, so gegen 11 zu Dir
hinauf (obwohl Du gestern so ungehalten warst, dass wir uns an einem
Tag am End gleich zweimal sehen sollten), – und wir besprechen das Wei¬
tere. Gestern gab's ein sehr wichtiges Gespräch mit H.J.; er hat mir
bei S.F. unschätzbare Dienste geleistet (wenn auch praktisch vorläu¬
fig nicht sehr viel herausgekommen ist).

Leb wohl, mein Liebes, – ich bin eben nach zehn Briefen (diktiert natür¬
lich), aber dies ist der einzige, der mit einem Kuss endet.

Dein

A.