Tagebuch von Arthur Schnitzler, 21. Februar – 29. November 1897


mit den Mädeln aufgeführt wurde. Minnie hatte abgesagt. Clara; Riesa; Hugo.

7 ten III. bei Loebs.

21 III ten. Bei Loebs mit Georg Hirschfeld / (Dichter der »Mütter« und »Agnes Jordan«)
auch Hugo (Hofmannsthal) Correkturen an Cl. L's Buch »MIMI«

5ten 4ten Nachmittag bei Clara L.

6 ten 4. von Clara L. Bild. (Dieses Bild und andere liegen im Safe-Exemplar

Ich hatte ihm dieses Bild als Gegengabe für das seine ganz officiel
geschickt, ehe er seine Frühjahrs-Reise antrat. Ich ahnte natürlich nicht
dass er mit seiner Geliebten Marie R. reiste, die als ANNA im Weg ins Freie
vorkommt.)

Kurz nach seiner Abreise erschien der Vor-Abdruck von »MIMI« Schattenbilder
aus dem Mädchenleben mit einem Prolog Hofmannsthals und unter dem Pseudonym
»Bob« in der Fischerischen N. D. Rundschau. Ein anonymer Brief verriet mich
den Eltern als Verfasserin. Ich wurde geprügelt bekam Hausarrest und Hugo
musste an Fischer schreiben, dass das Buch nicht erscheinen darf. So be¬
sitze ich ein einziges gedrucktes Exemplar der Rundschau, in der die Scenen¬
folge abgedruckt ist. Es liegt gleichfalls im Safe.

weitere Tagebuch-Aufzeichnungen von A. S.

16ten 7. Bei Loebs in Aussee.– Schon lang (während ich in Paris war) ist ihre
Claras) Autorschaft von »Mimi« herausgekommen. Sie vermuthet durch einen
anonymen Brief aus dem Minnie B. Kreise die die Sache herumgetratscht hat.
Clara las mir »Fremdenbuch« und Verlaine-Übersetzungen vor. Anna Altenberg-¬
Parodie. Sehr gut. – Eigentlich wars fad.

20ten 7. Loebs in Ischl.– Mit ihnen nach Hallstadt. — Fade Leute dort. — Auf
den Friedhof mit Clara L. Sie fragt mich, — wenn sie nach Pest heirate, ob ich
sie dort besuchen würde? sonst täte sie nicht.. — Mit Rad zurück.

dann wieder in Wien

21ten Oktober. Bei Clara L. Sie erzählt mir von mancherlei Tratsch, beklagt
sich über HUGOS Fernbleiben. Ich erleuterte es aus Hugos Wesen. Sie: Es war
aber nicht rein freundschaftlich.« Ich: Eben darum. Bei uns kann solche Un¬
terbrechung nicht statfinden, da wir rein freundschaftlich...« Sie: (höchst
unzufrieden — »So? —« Wir lachten.

24 ten 10ten: Rad mit Loebs, Salten, Pollaczek.

26 ten 10ten Prater Rad mit Loebs Salten, Pollaczek. N. M. zu M. R. (Marie R.) die auf Cl. eifersüchtig.

2 ten November/. zu Loebs wo ich mich langweilte.

12 ten November bei Loebs. Clara sprach über Pollaczek, Anna von Salten.

29 ten November. Bei Loebs. — Der Anna einen Brief von S. gebracht. (Rockta¬
sche — Der Clara riet ich zu warten; — es wird immer deutlicher, dass sie
am liebsten mich heiraten möchte. —