Clara Katharina Pollaczek an Arthur Schnitzler, 11. September 1927


damit es etwas Schönes wird. Ich will weder sagen, was ich von Dir und
Deinem Herzen erhoffe, erwarte, noch Dir Versprechungen machen. Nur der
Grad unserer Liebe soll massgebend sein für das, was wir tun und unter¬
lassen. Ich könnte noch sehr viel sagen, aber mir ist, als wenn man
schon an all den Worten müde würde. Heute braucht es etwas anderes.
Wenn Du im Grunde dasselbe willst, wie ich und mit ehrlichen Herzen da¬
bei bist, dann wird vielleicht alles nicht nur gut, sondern besser, als
es je war. Es bleibt mir keine Zeit mehr von mir zu erzählen, der Brief
muss auf die Post, darum ist er auch so gehetzt und schlecht geschrieben.
Aber verstehen wirst Du ihn doch.

Ich küsse Dich. Deine C.K.