Arthur Schnitzler an Clara Katharina Pollaczek, 17. Mai 1926

Berlin, Hotel Esplanade.

17.5.1926.

(nach Wien)

Liebste, vielen Dank für Deine Expresszeilen. Die Berliner Tage
gehen ihrem Ende zu, Donnerstag Vormittag hoff ich in Wien zu
sein. Das Manuscript der Grossen Szene ist bei Conrad Veit, und
heute erwarte ich eine Nachricht von ihm. Lantz findet übrigens,
dass der Film sich den angeblichen Filmbedürfnissen wenig anpasst.
Barnowsky ist nach München abgereist, soll heute Abend wieder zu¬
rückkommen und wird mich nach Versicherung des Dramaturgen morgen
früh anrufen.-

Gestern musst ich den Empfang im Pen Club mitmachen; hab etwa
fünfzig Leute gesprochen, – aber das alles erzähl ich Dir morgen
früh durchs Telephon.-

Für heute send ich Dir nur tausend Küsse und freu mich der wirk¬
lichen entgegen. Ich denke Deiner in Zärtlichkeit und umarme Dich
von ganzem Herzen.

Dein

A.