Am 17. Oktober 1897 hatte ich meinen zukünftigen
Mann, Otto P. kennengelernt. Er war mir durch
seinen Freund Richard Stein vorgestellt worden,
aber es war dies eine von langer Hand durch meine
Eltern vorbereitete Begegnung, die über die Firma
I.Z.P. ihnen genügende Auskünfte eingezogen hatten.
Dass der noch nicht 24jährige junge Mann sich
keines besonderen Rufes erfreute, schien durch
das Ansehen, das die Familie und die Firma (die
100 Jahre bestand) genoss[,] hinlänglich gedeckt.
Nach dieser ersten Begegnung äusserte ich mich
zu meinem Vater, der mich über meinen Eindruck
befragte, »der junge Mann habe unmögliche Ansichten.
Er hatte mir nämlich gesagt, dass wenn er von seiner
Frau verlangen würde, sie soll eine Hand beim Fens¬
ter hinausstrecken, so müsse sie es tun ohne zu
fragen warum und wenn es ihr auch noch so sinnlos
erschiene.[«] Mein Vater antwortete komischer Weise
darauf: Es kann nicht jeder die Ansichten von Art[h]ur
Schnitzler haben. Man mass offenbar meinem Verkehr
mit A. S. eine Bedeutung bei, die mir damals völlig