Clara Katharina Pollaczek an Arthur Schnitzler, 8. Februar 1897

8.II.97.

Lieber Herr Doktor!

Ich konnt Ihnen am Telefon gar nicht recht sagen,
wie froh ich bin denn erstens bracht ich vor Auf¬
regung kaum ein Wort heraus und dann hatte ich solche
Angst, dass jemand vorbeikommen könnte.

Ich bin sehr, sehr glücklich und es war von Ihnen
riesig lieb, dass Sie mir gleich die Mitteilung mach¬
ten. ich möcht nur so gern, viel, viel mit Ihnen re¬
den und bis Sonntag ist so lang –

Könnten wir uns nicht heut am Spaziergang treffen?
Das wär wohl schön. Ich bin von drei bis halb fünf
frei. Wenn Ihnen die Zeit passt, so rufen Sie mich
vor halb drei Uhr an um mir zu sagen, wo wir uns
treffen könnten. Vielleicht ist diese Bitte sehr un¬
bescheiden von mir, aber ich sehe heute nicht so klar.
Hofmannsthal scheint noch nicht zu wissen dass »Wir«
gedruckt werden, sonst hätt er mir wol eine Zeile ge¬
schrieben.

Nochmals vielen Dank und viele Grüsse

Ihr Clara Loeb