Einleitende Worte.
Was ich hier unter dem Titel »Arthur Schnitzler und ich«
zusammengefasst habe und zur Veröffentlichung nach meinem Tod bereit
lege, umfasst nicht nur die Briefe, die wir während unserer fast neun¬
jährigen Beziehung miteinander tauschten, sondern auch meine – in die
Zeit vom 7. Februar 1923 bis zum 22. Oktober 1931 eingefügten Tagebuch¬
aufzeichnungen, die ich leider anfangs etwas schütter, meist nur auf
unseren gemeinsamen Reisen eintrug und die erst später zu einer täglichen
Gewohnheit wurden.
Da ich bei diesen sehr knappen Aufzeichnungen nie an eine spä¬
tere Veröffentlichung gedacht habe, fand ich es nötig bei meinem Diktat
in den Wintern 1932 und 1933, wenn auch nur in sehr vereinzelten Fällen
kleine stilistische Aenderungen vorzunehmen, wie sie für einen Abdruck
geboten sind; Hie und da ein Wort, das missverstanden werden könnte
durch ein klareres zu ersetzen und vielleicht das eine oder das an-
dere, das Ueberlebende allzu sehr verletzen könnte, zu mildern, aber im¬
mer nur ohne dadurch Tatsachen zu verschleiern oder zu entstellen oder
gar zu beschönigen. An der einen oder an der anderen Stelle habe ich
auch manches aus meiner Erinnerung hinzugefügt, da ich besonders in
der allerletzten Zeit aus innerer Gehetztheit und Verstörung manches
Bedeutsame weggelassen hatte.
Wer mich kennt, weiss, was mir Wahrheit bedeutet und dass ich
mit diesem Vermächtnis der Nachwelt nicht nur die Entwicklungsge¬
schichte einer Liebe mit allen ihren Beglückungen und Schmerzen hin¬
terlassen will, sondern das lebenswirkliche Bildnis eines
grossen Mannes im Schatten des Todes.
Er selbst sagte, als wir in einer jener ersten Tage, da wir