Tagebuch von Arthur Schnitzler, 1. Januar – 15. März 1896

Clara Katharina Pollaczek.

erhalten 12.5.1933.

1.1.1896. Benedikt. Buffet.

»Kleines Mädel mit blitzenden Augen Cl.L. Ich kenne
Sie. Sie; ›Gewiss, weil ich Sie immer anlache, wenn wir
uns auf der Strasse begegnen.‹ Trank Champagner mit
Cognac. Angenehme Empfindung befriedigter Eitelkeit.
Das kleine Mädel entzückt mich. Sie verspricht mir
selbstverfasste Sachen zu schicken und ist sehr zu¬
traulich.«

16.2.1896. »Bei L. mit Arthur.« (Arthur Kl. gemeint)

5.3.1896. [»]Bei L. Cl., dieses liebe kleine Mädel mit
grossen Augen, die mir neulich eine sehr bemerkenswerte
Novelle geschickt hat; viel Sehnsucht nach Freiheit
und sicher Talent. Ich begleitete sie zum Singen.«

15.3.1896. »Zu Strisowers um 12. Zwischen Cl.L. und R.
Str. Cl. erzählt mir ihre Stoffe, ernst mit blitzenden
Augen. Risa eifersüchtig und heiss. – – – M.B. am sel¬
ben Tisch, sympathisch.«

eigenhändige Maschinen-Abschrift von Frieda
Pollak aus Arthur Schnitzlers Tagebuch.

C. L. (Clara Loeb mein Mädchennahme)

R. Th (Risa Strisower) M. B. (Minnie Benedict)