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Machine-Readable Transcriptions of the Correspondences of Arthur Schnitzler
Während A. und ich in Zermatt und Interlaken waren, hatte Lili
sich in einen italienischen Offizier in Venedig verliebt, den sie
schon im Vorjahr dort gesehen und nun nicht ohne ihr Dazutun kennen
gelernt hatte. Anstatt nach Wien zurückzukehren kamen von O. und
ihrer Tochter begeisterte Briefe über den Capitano C. (die Mutter protegierte schein¬
bar die Neigung ihrer Tochter), schrieb, das Kind sei so glücklich wie
noch nie und trotz A.'s heftigen Einspruch wurde die Heimreise immer
wieder hinausgeschoben. A. war furchtbar erbittert, schloss sich mir
in diesen Wochen in einer besonderen Herzenszärtlichkeit an, nahm
einige der Bilder O.'s von den Wänden, berief mich, um mit mir die An¬
ordnung seiner Möbel in dem während des Sommers umgebauten Arbeits¬
zimmer zu besprechen, hatte fortwährend den Wunsch mit mir beisammen
zu sein und ich fühlte mich ihm so nah und so verbunden wie kaum
zuvor.
Als O. und Lili zurückkamen, gab es aufregende Szenen, Lili
erklärte, zu Weihnachten wieder nach Venedig fahren zu wollen, um, den
Mann, den sie liebte, näher kennen zu lernen. Die O. unterstützte den
Wunsch ihrer Tochter, obwohl es damals noch gar nicht klar war, was
eigentlich darauswerden sollte, Lili kaum an anderes dachte, als
eine Liebesbeziehung, die sie angeknüpft hatte, fortzusetzen, und der
Gedanke an eine Heirat meiner tiefsten Ueberzeugung nach früher in dem
Kopf ihres Vaters, als in ihrem Herzen entstanden sein dürfte. Es kam
hier wohl die tiefe Bürgerlichkeit der Einstellung bei A. zum Ausdruck,
der an seiner Tochter nicht erleben wollte, was er so viele seiner Hel¬
dinnen erleben liess. Lili fuhr mit ihrer Mutter tatsächlich zu Weih¬
nachten nach Venedig, während A. nach Berlin reiste. Vorher hatte er
seiner Tochter erklärt, dass sie sich entscheiden müsse, ob sie C. hei¬
raten würde, da er es in keinem Falle zugeben würde, dass sie dauernd