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Machine-Readable Transcriptions of the Correspondences of Arthur Schnitzler
Baden-Baden,Dienstag,1.7.1924.
(nach Wien)
Liebste, als ich gestern Mittag nachhause kam lag Dein Expressbrief
da – der erste Gruss aus Wien, Dein erstes Lebenszeichen – es hätte
Nachricht nicht früher da sein können, und doch scheint mir eine unver¬
hältnismässig lange Zeit verstrichen, seit ich das letzte Mal Deine Stim¬
me gehört (denn ich höre sie auch aus Deinen geschriebenen Zeilen). Ich
lächle (geschmeichelt), dass Du meine Ratschläge brauchst. Das Wich¬
tigste zuerst – die Honorarfrage. 400 für die Novelle scheint mir etwas
wenig. Sagen wir 500. Bist Du ungeduldig, so ist gegen das Abendblatt
natürlich nichts einzuwenden; aber mir scheint das Morgenblatt mehr en
vue. An Reklam gleich zu achreiben wäre ganz gut: – Du avisierst ihn
denk ich, dass Du ihm gleich nach Erscheinen die gedruckten Fortsetzun¬
gen schicken wirst.–Wenn Frau Rundt Dir abrät zu Frau H. zu gehen, so
tu es auch natürlich nicht; in solchen Dingen sind die Leute kindisch
und empfindlich und es wäre nicht politisch, das freundliche Interesse
der Frau R. der ganzen Angelegenheit gegenüber, aus Uebereilung in Frage
zu stellen.–Zsolnay halte ich im gegenwärtigen Moment für aussichtslos.-
Ich nehme übrigens an, dass bei Eintreffen dieser Zeilen auch das letzte
Gedicht fertig übersetzt ist, und ich freue mich darüber. -
Ich befinde mich hier ziemlich mässig; – die Unterhaltungen über die
beiden wesentlichen Probleme: das Kind; – und die Finanzen sind
ebenso misslich wie erregend. Im übrigen ist es hier teurer als ich
schon gefürchtet; und auch aus Deutschland fährt alles in die Schweiz,-
um billiger zu leben. Mein Hotel ist sehr nett; das Essen unmöglich.
Das Wetter scheint prächtig: – heute eher kühler und ich freue mich auf
einen Spaziergang in »unsre« Gegend vom vorigen Jahr die übrigens lan-
ge nicht so reizvoll wirkt, seit sie nur »meine« ist.-
Die Doppelnovelle hab ich durchgesehen; am letzten Drittel wird noch
mancherlei zu machen sein.–Lektüre: Proust-Werke.–Den Roman von
Axel-Lübbe.-