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Machine-Readable Transcriptions of the Correspondences of Arthur Schnitzler
Zwischen dem Herbst 1921 und dem Winter 1923 begegnete ich
Arthur Schnitzler nur hie und da einmal in der Stadt und hatte immer
den Eindruck, dass ihm diese Begegnungen, so flüchtig sie auch sein
mochten, immer freuten und ich behielt das prickelnde Gefühl zurück –
si je voulais... So traf ich ihn im Frühjahr 1922 auch wieder einmal.
Er erzählte mir, dass er auf eine Reise nach Holland ginge – die Flucht
vor der Feier seines 60.Geburtstags offenbar – und ich half ihm in
dem Geschäft »Zum Bogner« in der Bognergasse einen Handkoffer aus¬
suchen. Zu seinem Geburtstag schrieb ich ihm ein paar Verse, für die
er mir auf einer Karte sehr herzlich dankte (und die sich in meiner
Autographensammlung befindet). Als ich ihm im Jänner 1923, ich glaube,
es war auf der Freyung, wieder begegnete, war ich ein wenig erstaunt, denn
man hatte mir eben erzählt, er wäre zum Besuch einer holländischen Schau¬
spielerin (Mme. Brevée) in die Schweiz gefahren. Er lachte, als ich es
ihm erzählte und auch darüber, dass man ihn erst kürzlich mit einer
Frau Lichtenstern verlobt gesagt hatte. Er meinte, er brauche nur mit
einer Frau ein paar Mal zu sprechen und schon werde ein Gerede daraus.
Ich: »Jedesfalls machen Sie vielen Frauen den Hof«. Und etwas kokett,
aber ohne mir dabei etwas zu denken, fügte ich hinzu: »Mir haben Sie
noch nie den Hof gemacht.« A.S. darauf: »Nun, wer weiss, das kommt viel¬
leicht noch.« Kurze Zeit darauf sagte er sich bei mir an. Er kam oft
und immer öfter – – – –
Nach seiner Vortragsreise in Dänemark – während der wir nur
Ansichtskarten gewechselt hatten – fuhr ich nach Gösing. Er war einen
Tag später dort. Aber unsere Beziehung behielt auch nach diesem ersten
Beisammensein den Charakter einer Episode. Ich glaubte keineswegs an
ihre Dauer. Auch aus meinen Briefen nach dieser Zeit, besonders während
er in Baden-Baden weilte, wohin er seine Tochter Lili zu ihrer Mutter
gebracht hatte, sprechen Befangenheit und Unsicherheit. Und erst aus
unserem Briefwechsel im Sommer desselben Jahres, während meines Aufenthal¬
tes in Heringsdorf, Weimar, Baden-Baden spürt man das Aufblühen eines gros¬
sen starken Gefühls.